Der Dreck muss weg
Schneereste, Eis, vor allem aber salzhaltige Streumittel strapazieren im Winter u. a. den Autolack, den Unterboden sowie die Tür- und Fensterdichtungen eines Autos. „Deshalb muss der Dreck weg“, legt Matthias Strixner von TÜV SÜD Fahrzeugbesitzern ans Herz, „besonders in dieser Jahreszeit sollte man auf eine regelmäßige Wäsche nicht verzichten“. Allerdings empfiehlt es sich, bei deftigen Minusgraden – etwa ab minus zehn Grad - die Putzaktion zu vertagen. Die Gefahr, dass Türschlösser vereisen, Gummidichtungen anfrieren oder sich ein Wasserfilm auf Scheibenwischer sowie Bremsscheiben legt und gefriert, ist bei gemäßigten Temperaturen deutlich geringer. Hat das Auto eine automatisch öffnende Heckklappe, die per Fußbewegung unter dem Heck aktiviert wird, muss diese Funktion deaktiviert werden, bevor es in die Waschanlage geht. Ebenfalls sollte die "Auto-Hold-Funktion" abgeschaltet werden, weil sonst die Räder blockieren können. Je nach Hersteller kann es auch erforderlich sein, dass ein sog. „Waschanlagenmodus“ aktiviert und die beiden seitlichen Rückspiegel eingeklappt werden müssen. Wichtig: Nach der Waschprozedur sorgt ein kurzer Bremstest dafür, dass die Bremsanlage vom verbleibenden Wasserfilm, der eventuell gefroren sein kann, befreit wird und diese wieder problemlos funktionieren.
„Vor der Einfahrt in eine Waschanlage alle Reste von Schnee und Eis entfernen“, empfiehlt der TÜV SÜD-Fachmann zudem „und bei der Wahl des Waschprogramms darauf achten, dass eine Vorwäsche, etwa mit einem Dampfstrahler zum ersten Entfernen von grobem Schmutz, Teil des Putzprogramms ist“. Wer selbst mit einem Hochdruckstrahler Hand anlegen will, sollte mindestens einen Meter Abstand zur Karosserie und den Reifen halten, um Beschädigung zu vermeiden. Verzichtet man auf die Vorwäsche, kann grober Schmutz von den Bürsten und Lappen in der Waschanlage über den Lack gezogen werden und Kratzer verursachen. Eine Unterbodenwäsche ist gerade im Winter wichtig, um auch dort hartnäckigen Dreck und Streusalz zu entfernen.
Nach der Wäsche die Fenster- und Türdichtungen mit einem Lappen gut trocknen und ein geeignetes Pflegemittel verwenden. So beugt man spröden Gummidichtungen vor. Dies schließt auch die Kontrolle der Gummikanten an den Scheibenwischern ein. Diese verschleißen im Winter deutlich schneller und lassen in ihrer Funktion nach – Nässeschlieren und ungewollte Spiegelungen im direkten Sichtbereich des Fahrers, vor allem bei Dunkelheit sind dann die Folge.
Wann eine Putzaktion fällig wird, hängt von den individuellen Gegebenheiten und dem persönlichen Geschmack ab. „Wenn allerdings die weißen Flächen der Nummernschilder einen deutlichen Grauschleier bekommen oder die von den Scheibenwischern nicht erfasste Fläche auf der Frontscheibe, sollte man eine Putzaktion starten“, rät der TÜV SÜD-Fachmann.